Chronik

So fing alles an

Da mit Musik alles besser geht, fanden sich bei einer Versammlung, am 17. Juni 1909 zehn freiwillige Männer, aus den Reihen der hiesigen Feuerwehr zusammen, die gegen Kaution von zehn Mark, beschlossen ein Musikkorps zu gründen. Diese Idee wurde fein säuberlich auf einem Papier festgehalten.
Selbstverständlich wird das musizieren nicht mit in die Wiege gelegt und so mußte ein Meister her, der die Kenntnis um die kleinen schwarzen Zeichen lehrte. Ein W. Bunsendahl aus Lüdersen wurde gefunden, der die Noten und Partituren selbst mit Skriptol schrieb. Da das lesen der Noten nicht einfach war, behalf man sich in den ersten Jahren mit einigen Tricks. Zum Beispiel wurden die Griffe, wie die Ventile zu bedienen waren unter die Notenlinien geschrieben.
Ja so blies man sich durch die Jahre und wechselte auch die Dirigenten. Es folgten Fr. Stille und ab 1939 Fr. Wetzler aus Hannover. Die Kapelle existierte bis zu Anfang des Krieges und verschönerte eine jede Veranstaltung der Feuerwehr, nicht nur im eigenen Ort.
Der Krieg ging auch an der Kapelle nicht spurlos vorbei. Einige Kameraden fielen oder blieben vermißt.

Im November 1956 fanden sich wieder Kameraden, die Spaß an der Musik hatten und riefen die Kapelle erneut ins Leben. 13 Männer scharrten sich um Alvin Gerlach und ließen die Blasmusik neu erklingen. Lustig wurde es nun in der Feuerwehr, denn nun lag wieder Musike in der Luft. Geübt wurde in der damaligen bekannten Kneipe „Goldener Löwe“, die früher auf der Ecke Hermann Baxmann Weg / Hauptstraße stand.

Am Himmelfahrtstag im Jahr 1958 zog die Kapelle das erste mal in den Zuschlag (ein Waldstück Richtung Lüdersen) und machte Musik. Bei selbst geschmierten Mettwurstknifften und ’ner Pulle Bier hatte man Spaß. Dieses Ereignis gehört noch heute zur Tradition des Musikzugs – doch mit nur einer Kiste Bier kommen die Mitglieder längst nicht mehr aus. Ein Gummiwagen mit kühlen Getränken und rund 800 Bratwürsten ziehen die Bläser heutzutage in die Südspitze des Ohlendorfer Holzes und begeistern hunderte von Menschen aus dem nahen Umland, die sich diese Musik anhören.

Die Zeiten änderten sich und die Dirigenten ebenfalls. Ein Phänomen unter ihnen war Herr Mauer, ein Bassist vom NDR. Er dirigierte in der einen Hand eine Zigarette und in der anderen ein Glas Bier.

Am 1. Juni 1976 kam mit Jan Jiraczek neuer Wind in die Kapelle. Er verstand es mit versierteren Bläsern (Horst Wissel, u.a.) eine Jugendarbeit aufzubauen und dem Sound neuen Klang zu geben. Es wurden Jugendliche für die Musik begeistert, die heute noch mit dabei sind und musizieren. Von nun an gab die Kapelle, mittlerweile zum Blasorchester umbenannt, regelmäßig Konzerte, um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Die Kapelle wuchs zum Ende der 80er Jahre auf stattliche 32 Musiker. Wesentlich dazu beigetragen haben die Obmänner, die der Kapelle vorstanden. Nach Heinz Otto standen Horst Wissel und Heinz Lampe dem Orchester vor.

1986 war wieder ein Jahr des Wandels, denn Frank Bruhin, wurde als Obmann gewählt. Mit Akribie, viel persönlichem Engagement, Ehrgeiz und Einfühlungsvermögen, gewann er das Vertrauen der Bläser und steht noch heute dem mittlerweile zum Musikzug umbenannten Orchester vor.

Die Auftritte beschränkten sich nicht nur auf Ausmärsche bei Feuerwehrfesten. Festivitäten jeglicher Art im Umland, in der Stadt Hannover und außerhalb von Niedersachsen standen im Terminplan. Der Ausmarsch beim größten Schützenfest der Welt, bildet jedes Jahr einen der Höhepunkte. Für den Schützenverein Celler-Str.-Distrikte Hannover bläst der Musikzug seit 1972.

Seit 1994 ist es Usus, vor einem Konzert ein Bläserseminar abzuhalten. Mehrmals wurde dazu ein Tagungsort in Dassel bei Einbeck gewählt, das nicht nur zum musizieren genutzt wurde, sondern unter sich sein und Spaß haben, gehörte ebenso dazu.

Die Jugendarbeit wurde immer weiter gepflegt und ausgebaut und so entstand 1997 das Jugendorchester Blechschaden, das Walter Heise bis heute leitet. 1998 wurde zum 110 jährigen Jubiläum der Feuerwehr letztmalig, ein Zapfenstreich auf Hermann Baxmanns Hof geblasen, der in der Öffentlichkeit hohen Anklang fand.

Im Juni 2000 veröffentlichte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Hiddestorf/ Ohlendorf seine erste aufgenommene CD. Im Juni 2001 hatte unser Dirigent Jan Jiracek 25 jähriges Jubiläum.
Mit einem letzten Konzert zur Jahreshauptversammlung der FF Hiddestorf / Ohlendorf im Januar 2004 verabschiedete sich Jan Jiracek nach 28 Jahren als Dirigent vom Musikzug in den Ruhestand. Als erstes Ehrenmitglied in der Geschichte des Musikzuges bleibt Jan Jiracek aber weiterhin mit dem, seinen, Musikzug eng verbunden.Nach zwei Monaten intensiver Suche nach einem neuen Dirigenten hilft der Zufall und ein neuer Dirigent ist gefunden. Jaruslav Schwarzstein übernimmt im März 2004 den Musikzug und wird noch im Frühjahr 2004 bei einer öffentlichen Probe unserem Publikum vorgestellt.

Das Jugendorchester nimmt unter der Leitung von Walter Heise erstmalig an Landeswertungsspielen am 16. Mai 2004 in Eschede teil und erhält in der Mittelstufe die Höchstauszeichnung.

Zum ersten mal in der Geschichte des Musikzuges konnten im Jahr 2004 gleich zwei Fernsehauftritte im NDR realisiert werden. Zum einen traten wir am 25. Juli 2004 beim Delftfest in Emden unter dem Motto „Ab in den Delft“ als NDR-Band auf. Zum anderen hat eine Abordnung am 27. November 2004 beim „Weihnachtszauber auf Schloss Bückeburg“ eine Fernsehsendung mit Weihnachtsmusik umrahmt. Beide Sendungen wurden im NDR ausgestrahlt.

Im Jahr 2009 feierte der Musikzug sein 100-jähriges Bestehen.

Mirco Meutzner übernimmt ab März 2008 die musikalische Leitung und wird unserem Publikum beim Kampfelder-Hoffest vorgestellt.

Vom 30. Mai 2008 bis 01. Juni 08 nimmt das Jugendorchester an einem „Internationalen Jugendmusikfestival“ in Schwäbisch Hall teil und erhält dort als einziges Orchester aus Norddeutschland sowie einziges Feuerwehrorchester hohe Auszeichnungen.